Dieses Jahr fällt der Earth Overshoot Day auf den 28. Juli
Heute lanciert Global Footprint Network die Power of Possibility Plattform mit vielen bewährten Lösungen, die unsere Ressourcensicherheit stärken und den Klimawandel bekämpfen.
UNTER EMBARGO BIS ZUM 5. JUNI 2022, 03.00 Uhr Zentraleuropäische Zeit
OAKLAND, CA – 5. Juni 2022 – Der Earth Overshoot Day 2022 fällt auf den 28. Juli. Er ist ein Tag früher als letztes Jahr. Globaler Overshoot begann erstmals vor etwa 50 Jahren. Seither hat Overshoot stark zugenommen. Symptome sind Klimawandel, Wasserknappheit, Überflutungen, Waldbrände, Ernährungsunsicherheit, Energiekrisen, und Artenverlust.
Vor zwei Jahren hatte die pandemiebedingte Verringerung der Ressourcennutzung den Earth Overshoot Day um 24 Tage verzögert. Aber dieses und letztes Jahr ist der Tag wieder fast so früh wie vor der COVID Pandemie.
«Zwischen der Pandemie, wilderen Wettermustern, und den Kriegen auf mehreren Kontinenten, die zu einer massiven Ernährungsunsicherheit führen, wird es für Städte, Länder und Unternehmen immer wichtiger, die eigene Ressourcensicherheit zu stärken, um selbst in der zu erwartenden Zukunft funktionieren zu können», betont Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network.
Es gibt bereits heute viele effektive und wirtschaftlich vorteilhafte Lösungen, um den ökologischen Overshoot umzukehren und die biologische Regeneration abzusichern. Die Möglichkeiten stammen aus allen Bereichen: kommerziell verfügbare Technologien oder Dienstleistungen, Entwicklungsstrategien lokaler Regierungen, nationale öffentliche Politiken oder bewährte Praktiken, die von Initiativen der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft unterstützt werden. Die Plattform Power of Possibility, die heute lanciert wurde, zeigt zahlreiche Beispiele, in den fünf wesentlichen Interventionsbereichen: gesunde Biosphäre, Energie, Ernährung, Städte und Bevölkerung.
Die Umstellung auf intelligente Stromnetze und eine höhere Effizienz unserer Stromversorgungssysteme würde den Earth Overshoot Day um 21 Tage verzögern. Die Lebensmittelabfälle zu halbieren gäbe uns 13 zusätzliche Tage. Bäume mit anderen Nutzpflanzen zu mischen (Zwischenfruchtanbau) verschiebt Earth Overshoot Day 2 Tage. Zudem stellen wir noch über 100 andere Maßnahmen vor.
Der Earth Overshoot Day markiert jedes Jahr das Datum, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde während des gesamten Jahres regeneriert. Derzeit verbraucht die Menschheit 74 % mehr, als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können – sie «nutzt» also etwa «1 ¾ Erden». Vom Earth Overshoot Day bis zum Ende des Jahres lebt die Menschheit auf Pump. Dieses ökologische Defizit ist derzeit auf höchstem Niveau, seit die Welt am Anfang der 1970er Jahre in ökologischen Overshoot herein rutschte. Dies geht aus den National Footprint & Biocapacity Accounts (NFA) hervor, die auf UN-Datensätzen basieren, und nun von FoDaFo und der York University jährlich erstellt werden.
Zusätzliche Information
- Pressemitteilung in mehreren Sprachen
- Wie der Earth Overshoot Day 2022 berechnet wurde
- Wie man das Datum des Earth Overshoot Day mit früheren Jahren vergleichen kann
- Ökologische Fußabdruckdaten für mehr als 200 Länder und Regionen
- Infografiken und Videos für Medien verfügbar
- BLOG zum 50. Geburtstag der Stockholm Konferenz
Zum Ecological Footprint
Der Ecological Footprint (oder ökologische Fußabdruck) ist die umfassendste Buchhaltung biologischer Ressourcen, die es gibt. Mit 15’000 Datenpunkten pro Land und Jahr summiert er alle sich gegenseitig konkurrierenden Ansprüche der Menschen an biologisch produktive Flächen – Nahrung, Holz, Fasern, Kohlenstoffbindung und Unterbringung von Infrastruktur. Derzeit machen die Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe 61 Prozent des der Menschheit aus. Die National Footprint and Biocapacity Accounts werden nun vom FoDaFo mit der York University in Toronto erstellt.
Zum ökologischen Overshoot
Seit Anfang der 1970er Jahre befindet sich die Menschheit in einem ökologischen Defizit. Die Überlastung kann nicht ewig andauern. Die Auswirkungen dieses globalen ökologischen Overshoots sind bereits in Form von Abholzung, Bodenerosion, Verlust der Artenvielfalt und der Anhäufung von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu beobachten. Ökologisch defizitär zu wirtschaften bedeutet, dass wir nicht nur die jährlichen “Zinsen” unseres Naturkapitals verbrauchen, sondern es auch abbauen, indem wir Ressourcen aus der Zukunft nehmen, um die Gegenwart zu bezahlen. Mit den ökologischen Vorschüssen zukünftiger Generationen zu arbeiten ist offensichtlich keine langfristig erfolgreiche Strategie.
Zum Global Footprint Network
Global Footprint Network ist eine internationale Nachhaltigkeitsorganisation, die der Welt hilft, im Rahmen der Möglichkeiten der Erde zu leben und auf den Klimawandel zu reagieren. Seit 2003 haben wir mit mehr als 50 Ländern, 30 Städten und 70 globalen Partnern zusammengearbeitet, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern, die zu nachhaltigen politischen und Investitionsentscheidungen geführt haben. Gemeinsam bauen wir eine Zukunft, in der wir alle innerhalb der Grenzen unseres einen Planeten gedeihen können. www.footprintnetwork.org
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